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E I L E I S - eine
Heilerdynastie
Historie
- (Interview OMR Dr. Valentin R. Zeileis vom 22.11.05):
Ergebnis meines Literaturstudiums November/Dezember 2005:
Bücher: Friedrich A. Karwald - Mit 600.000 Volt gegen den Tod 1930
Dr.jur.
Alfred Holter - 30 Jahre Gallspach 1956
Dr.
Ing. Wilhelm Furtwängler - Die Behandlungen im Institut Zeileis 1986
Dr.
Helene Barthel & Alexia v. Manner - Zeileis -
     Vom
Wirken zweier Männer in Gallspach Styria 1955
Anton
Stieger - Zeileis, Steffl Verlag Wien (um 1952).
Der
"Stammvater" Valentin Michael Zeileis wurde in Wachenroith bei Nürnberg
als einziger Sohn eines Kesselschmiedes am 7.10. 1873 geboren. In der
Folge erlernte er das Handwerk des Metalldruckers , sowie des Kessel-
und Kupferschmiedes, welches er durch zahlreiche Reisen zum Kunsthandwerk
weiterentwickelte. Mit 18 Jahren übersiedelte er nach Nürnberg, wo er
einerseits Kontakt zu theosophischen Kreisen, andererseits zu Physikern
hatte (Z. S.57)
In erster Ehe (1898) war er mit einer Pianistin (Helene Gundler, geboren
1878?) verheiratet. Als sie schwanger wurde, passte ihr das nicht so recht
(Karriere?). Lieber wäre es ihr gewesen, die Schwangerschaft nicht auszutragen
- aber Valentin war braver Katholik. So erblickte am 15.9. 1898 sein einziger
Sohn Friedrich in Nürnberg das Licht der Welt - vom Vater geliebt, von
der Mutter weniger(?). 1903 wurde die Ehe geschieden, Valentin zog mit
"Fritz" in das aufstrebende Wien der Jahrhundertwende. Für einen Kunsthandwerker
gab es genügend Aufträge und interessante Bekanntschaften in den "Besseren
Kreisen" - kurzum, Valentin heiratete bald nach seiner Ankunft (1905)
ein zweites Mal. Friederike, geb. (lt. OMR Zeileis) bzw. verwitwete (lt.Holter)
Mautner-Markhof, [eine Enkelin bzw. Witwe eines Sohnes des legendären
Firmengründers Adolf Ignaz M-M] wurde Valentins Ehefrau und eine liebevolle
Ersatzmutter für den kleinen Fritz. Sie bezogen ihre Wohnung in der Reichsratstr.
7 (hinter dem Parlament, 2er Linie).
Ab 1903 - nach Rückkehr von einer Weltreise(?) - war Valentin Zeileis
einer der führenden Kunsthandwerker der Wiener Werkstätten, er war es,
der Entwürfe von Kolo Moser (Mann von (E)ditha Mautner-Markhof) und Josef
Hoffmann in Metall und Glas realisierte. Sein Zeichen (ein großes Z, an
dessen oberem Querbalken ein V nach unten hing) findet sich auf zahlreichen
Schöpfungen dieser Periode (zuletzt wurde ein von ihm gefertigter Luster
mit € 70.000,- ausgerufen und um ein mehrfaches versteigert - Preise,
bei denen seine gewiss nicht schlecht betuchten Nachkommen nicht mehr
mithalten konnten - Zitat OMR Zeileis).
Warum und wie wurde dieser Valentin Zeileis zum Heiler?
Nun, dafür spricht einerseits die Tradition des Schmiedehandwerks - schon
in Urzeiten waren viele Schmiede Wissende und Heilkundige (aber davon
später), anderseits war sein Werkstoff in erster Linie Kupfer - und dieses
Metall spielte und spielt in der Heilkunst eine wichtige Rolle. Gleichzeitig
ist Kupfer ein Material, welches bei Erzeugung, Leitung und Verwerten
von elektrischem Strom essentiell ist.
Weiters jobte Valentin Zeileis vor seiner Heirat mit Friedericke Mautner-Markhof
auch als Tierpfleger und Dompteur - oft musste er kranken Tieren ohne
Hilfe eines Veterinärs helfen, auch erklärt das seine suggestive Ausstrahlung.
Valentin Zeileis war schon immer Autodidakt.
Somit war ein begabter und aufstrebender junger Mann mit den notwendigen
Fähigkeiten zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er war nämlich kein Fachidiot,
nein, er nahm wie ein Schwamm das Wissen seiner Zeit auf: Er ging bei
vielen Ärzten und Technikern, die seine handwerklichen Dienste zu schätzen
wussten aus und ein.
Durch seine Verwandtschaft mit den Familien Mautner-Markhof und Reininghaus
öffneten sich ihm viele Türen... und er war, so erkannte er nach und nach
ein Heiler. Er spürte intuitiv gesundheitliche Schwächen seiner Mitmenschen
und fühlte sich fähig und berufen, ihnen zu helfen. Dabei - und das ist
ein Markenzeichen der Familie Zeileis - ließ er es nie an der geforderten
Sorgfalt fehlen und er war sehr verantwortungsbewusst und selbstkritisch.
Wenn er spürte, dass ein Leiden von ihm nicht richtig eingeschätzt oder
behandelt werden konnte, dann schickte er den Patienten zu einem approbierten
Arzt, von dem er annahm, dass dieser helfen könnte.
Anfangs beschränkte er sich auf reine Erste Hilfe und Hilfe in Notfällen
- und so kam es zu jenem Schlüsselerlebnis im Jahre 1906 während eines
Kuraufenthaltes in Bad Reichenhall:
Zeileis konnte das Leben des Brauherrn Dipl. Ing. Hugo Seyrl, der plötzlich
einen Blutsturz erlitt retten. Seither verband die beiden Männer eine
tiefe Freundschaft.
Ich wurde am 25.11.2005 im Rahmen einer Nach- und Korrekturbesprechung
meiner Interviewaufzeichnungen von OMR Dr. Valentin R. Zeileis gefragt,
warum ich mir das ganze antue, was meine Motivation für diese Zeilen und
Recherchen sei - ich bat mir für meine Antwort Bedenkzeit. Aber heute,
am 14.12.2005 kann ich ihm, so mitten aus dem Studium der mir zugänglichen
Literatur heraus so in etwa schriftlich eine vorläufige Antwort geben:
Valentin Zeileis hatte vor 100 Jahren sein heilerisches "Aha - Erlebnis",
für 2006 ist der Baubeginn eines weiteren "Standbeines" von Zeileis, ein
4-Sterne Wellness-Hotel mit Therme projektiert. 100 Jahre Heilertätigkeit
im Sinne von Valentin Zeileis - ist dies nicht ein Motiv, eine authentische
Biographie dieses großen Europäers in Angriff zu nehmen?
Dr. Alfred Holter hat in seiner zurückhaltenden und noblen Art versucht,
in seinem 1956 erschienen Buch (das von Herrn OMR Zeileis sehr geschätzt
wird) eine seiner Generation entsprechendes Bild vom Wirken von Valentin
und MR Dr. Fritz G. Zeileis zu gestalten, sehr diskret und vieles voraussetzend
und verschweigend.
Dr. Ing. Willi Furtwängler hat ein technisch äußerst aufschlussreiches
Buch verfasst - er deckt so den naturwissenschaftlichen Aspekt der Heilmethode
Zeileis zufriedenstellend ab.
Die Werke von Dr. Helene Barthel & Alexia v. Manner werden von OMR Dr.
V.R. Zeileis eher in Richtung Courts-Mahler gerückt, was zu einem gewissen
Grad auch für die Werke von Karwald und Stieger gilt.
Meine Absicht ist daher - so wie Furtwängler im technischen Bereich -
als Biograph und Kulturhistoriker die Familie Zeileis (vor allem Valentin
und MR Dr. Fritz G. Zeileis) zu erfassen und ihre menschlichen und philanthropischen
Hintergründe auszuleuchten.
Und so kommen wir zum dzt. Familiensitz der Zeileis, dem Wasserschloss
Gallspach, nach Gallspach, wo jetzt das Institut Zeileis steht:
Der letzte adelige Schlossherr war 1871 ohne Erben verstorben und hatte
sein Anwesen seiner Wirtschafterin hinterlassen. Diese heiratete nach
der Erbschaft den Knecht Brotbeck und betrieb im ererbten Schloss eine
Gaststätte. Entweder waren die beiden selbst die besten Gäste oder konnten
ganz einfach nicht richtig wirtschaften - irgendwann waren sie bei der
Brauerei in Haag am Hausruck derart verschuldet, sodass der Brauereibesitzer
Seyrl das desolate Schloss als Schuldentilgung übernahm. Aber auch Hugo
Seyrl kam wirtschaftlich in Schwierigkeiten. Immer wieder pumpte er seinen
Freund Valentin Zeileis, der doch relativ vermögend war und ein gutes
Einkommen hatte an und war immer mehr bei ihm verschuldet.
Inzwischen machte dieser erste Versuche mit der heilerischen Anwendung
von Elektrizität - und zwar mit Hochfrequenz. Seine Zeitgenossen Nikola
Tesla und Arséne d'Arsonval hatten bewiesen, dass hochfrequenter Wechselstrom
für den Menschen ungefährlich sei und zumindest als unspezifische Reiztherapie
zur Verbesserung der Gesundheit beitragen könne.
Einzelne Ärzte seines Bekanntenkreises setzten diese Therapieform ein
- und Valentin Zeileis wurde einer der ersten Instrumentenbauer und Techniker
in dieser Sparte in Wien.
Er wusste um seine Fähigkeiten als Heiler - er war finanziell unabhängig
- er war technisch versiert. Daher begann er nach 1906 mit dem Medium
Elektrizität in seiner Wohnung zu experimentieren und nach und nach auch
Patienten (völlig kostenlos) zu behandeln. Letzteres war schon als Schutz
vor einer eventuellen Neidgenossenschaft der approbierten Ärzte erforderlich,
denn ein Laie ward rasch der Kurpfuscherei angeklagt und verurteilt!
Mit zunehmendem Erfolg reifte in ihm die Überlegung, seine heilerische
Tätigkeit in die Nähe der bayrischen Grenze (wo man eine uralte Heilpraktikertradition
hatte und nicht studierten Heilern, Badern und Feldscheren aufgeschlossener
gegenüber stand - wichtig war nur die rasche und unkomplizierte Hilfe
bei Krankheit, wie, das war sekundär, primär war der Erfolg) zu verlegen
und so versuchte er 1910 das Schloss Sigharting (am Sauwald bei Andorf
und Taufkirchen) zu kaufen. Daraus wurde aber nichts.
1912 stand plötzlich Hugo Seyrl vor dem Bankrott - angeblich habe er damals
zu seinem Freund Valentin folgendes gesagt: "Nimm, was ich Dir jetzt überschreibe
- sonst fällst Du um Dein ganzes Geld (das er ihm geborgt hatte) um!"
- und so kam das Schloss Gallspach mit 2 großen Bauernhöfen und den dazugehörigen
Ländereien in den Besitz von Valentin Zeileis.
Somit musste der gelernte Kunsthandwerker und autodidaktische Heiler einen
dritten Beruf erlernen: den des Ökonomen. Aber auch dies gelang ihm: einige
Kurse an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, ein wachsames Auge und
ein zupackender Verstand ließen ihn auch hier erfolgreich werden: Einer
seiner Geniestreiche war, zigtausend Eier einzufrieren und zu Bols in
die Niederlande zur Erzeugung von Eierlikör zu exportieren. So brachte
er die von Seyrl überschriebene defizitäre Hühnerfarm wieder in die schwarzen
Zahlen!
Aber verlassen wir diesen Nebenschauplatz und wenden wir uns wieder der
Tätigkeit von Zeileis als Heiler zu: Valentin pendelte zwischen Gallspach
und Wien hin und her und ließ Schloss Gallspach, welches schon Jahre dem
Verfall preisgegeben war wieder restaurieren. Nach Abschluss der wichtigsten
Bauarbeiten begann er, seine neuentwickelten Geräte für Hochfrequenztherapie
zu installieren und auch in Gallspach Patienten zu behandeln.
Während der großen Not in Wien während der letzten Kriegsjahre und vor
allem der Nachkriegszeit versorgte er viele seiner Wiener Patienten mit
Nahrungsmittel seiner Landwirtschaft (was ihm natürlich den Ruf eines
Mega-Schleichhändlers einbrachte!). Aber was soll's - es kam zum Zusammenbruch
der Monarchie und der ersten Regierung Renner.
1919 wurde ein Gesetz erlassen, das die Enteignung von Schlösser für den
Fall vorsah, dass ein Schloss nicht vom Besitzer ständig bewohnt wird.
Daher brach Zeileis seine Zelte in Wien ab und übersiedelte 1920 für ständig
nach Schloss Gallspach.
Seither ist Gallspach das weltweit einzige Zentrum für die Hochfrequenztherapie
nach Zeileis.
In den folgenden Jahren setzte ein ungeahnter Patientenansturm ein: Zeileis
behandelte gratis, da sich dazumals viele Menschen keinen Arzt leisten
konnten suchten sie ihr Heil bei ihm! Bei Heilerfolgen bzw. begüterten
Patienten schlug er folgenden Weg ein: weitere Therapie wurde erst dann
gewährt, wenn der Betreffende eine Spende für einen wohltätigen Zweck
(der ihm sehr wohl von Zeileis vorgeschrieben wurde) erlegt hatte! Somit
konnte für alle etwas Gutes getan und der leidige Kurpfuschereiparagraph
umschifft werden!
1924 trat sein Sohn Dr.med. Friedrich G. Zeileis als Juniorpartner ins
Behandlungsteam ein. Der Haken nach österreichischem Recht dabei war,
dass Zeileis jun. wegen Schwierigkeiten mit Wagner-Jauregg nicht in Österreich
("Wie kann denn der Sohn eines Kurpfuschers Arzt werden und praktizieren?"),
sondern in Deutschland (am 15.5.1923 in Frankfurt am Main) seinen "Doktor
der gesamten Heilkunde" gemacht hatte. Obwohl er durch Studien in Erlangen
und München, sowie im Rahmen eines Reisejahres nach den USA und Asien
seine fachliche Ausbildung abgerundet und sich zum Radiologen spezialisiert
hatte (Approbation als Arzt in München am 4.1.1924), hatte er auch nach
dem 2.Weltkrieg Schwierigkeiten, dass sein Doktor in Österreich anerkannt
wurde. Die Nostrifizierung seines Doktorats erfolgte im Frühjahr, die
Zulassung des Instituts im Juni 1950.
[Zitat OMR Dr.V.R. Zeileis: Schönbauer war dafür, Denk war dagegen - aber
1950 wurden wir als Privatkrankenanstalt für physikalische Therapie anerkannt!].
Der Patientenansturm nahm weiter zu - einerseits wurde die wirtschaftliche
Lage infolge der Massenarbeitslosigkeit immer prekärer, andrerseits nahm
die Qualität und die Heilerfolge der Therapie von Zeileis & Sohn ständig
zu.
1926 wurde Valentin Zeileis Ehrenbürger der Gemeinde Gallspach.
Dann setzte man alles auf eine Karte und begann, auf dem Gelände des Schlossparks
das "Institut Zeileis" zu errichten, und zwar in Rekordzeit:
Baubeginn am 5.5.1929 - Eröffnung am 23.12.1929 [Anektode mit Zwergpudel
Mohrli!].
Seit 1920 hatte
sich der Mitarbeiterstab von Valentin Zeileis sukzessive vergrößert:
Dr. Alfred Holter - ein Jurist, dessen Verwandtschaft mit dem nachmaligen
Reichsmarschall Göring in schwerer Zeit große Hilfe für das Institut sein
sollte.
Dr. Maria Rotter (1893 - 1980), die das Institut während der Militärdienstzeit
von Dr. Fritz Zeileis leitete - einer Pionierin der Kristall- und Edelsteintherapie
und nicht zuletzt der Physiker und Chemiker Dr. Ing. Wilhelm Furtwängler
(Sohn des berühmten Dirigenten Wilhelm Furtwängler).
Das Institut wurde von bis zu 95.000 Patienten jährlich konsultiert, da
es kostengünstig war!
1934 wurde der jetzige Institutsleiter OMR Dr. Valentin Rana(mil) *) Zeileis
- der letzte noch lebende Zeitzeuge, der sich noch an Valentin Zeileis
erinnern kann - und am 1.3. 1939 sein Bruder Dr. Fritz Zeileis geboren.
*) [rana (slowen.) = die Wunde; mil (panslawisch) = mild,
lieb; also "Wundenheiler"!]
Der "Anschluss" im März 1938 stellte eine echte Bedrohung für das Werk
des Valentin Zeileis dar - er war ein überzeugter Antifaschist und ging
sogar soweit, den Hitlergruß in seinem Haushalt und Institut zu verbieten!
Als Dr. Holter 1936 von einer Exkursion nach Walhalla zurückkehrte und
über Schulterschmerzen klagte (Dr. Göbbels hatte ihm auf die Schulter
geklopft), da erhielt er von Valentin eine Hochfrequenztherapie, wobei
letzterer sagte: "Ich werde dir diese Teufelspratze herausbrennen!"
Natürlich gab es Spitzel und Angeber beim Personal - 1939 erfolgte eine
entsprechende Anzeige und es wurde ein Gerichtsprozess gegen den Institutsleiter
eröffnet.
Der Tod entzog gnädigerweise Valentin Zeileis dem Zugriff der Nazi-Justiz!
Valentin Zeileis starb am späten Abend des 15.7.1938 (lt. Holter)
- lt. anderen Quellen 1939[Stieger S.56 ff*); näheres über den
Tod von V.Z.: Holter S 106 f.!]
*) "Unerwartet und nach kurzem Krankenlager ist in Gallspach Michael Valentin
Zeileis, kaum 66 Jahre alt, gestorben ..." [Zitat aus der Tagespresse!
Auch OMR Zeileis gab 1939 an]
Natürlich war das NS-Regime der Familie Zeileis gegenüber keineswegs freundlich
eingestellt - es bestand die Absicht, das Institut zu verstaatlichen!
Ohne die Hilfestellung durch Dr. Holter und Hermann Göring - Dr. Fritz
Zeileis hatte ja ein deutsches Doktorat, war österreichischer Reserveoffizier
und Kriegsteilnehmer und konnte daher offiziell als Sanitätsoffizier zur
Wehrmacht eingezogen werden - hätten Eigruber und Konsorten ihre gierigen
Hände nach dem Institut Zeileis ausgestreckt! So aber war er und sein
Eigentum - er war ja jetzt Wehrmachtsangehöriger - vor dem Zugriff der
lokalen NS-Bonzen sicher! [Episode Heß 1940/41 Holter S 112 ff.!]
Allerdings wurde ein Großteil des Instituts 1945 in ein Lazarett umgewandelt,
zu dessen Chefarzt dann Dr. Fritz Zeileis bestellt wurde! Die übliche
Institutsfunktion - Behandlung von Patienten mit der Hochfrequenz- und
Elektrotherapie nach Valentin Zeileis - wurde unter der Leitung von Dr.
Maria Rotter bis Kriegsende konsequent fortgeführt.
Mit Kriegsende kam wieder die leidige Diskussion um das Doktorat von Fritz
Zeileis zu tragen (s.o.) - aber dies konnte nicht verhindern, dass das
Institut 1950 offiziell als private Krankenanstalt für physikalische Therapie
lt. Landessanitätsgesetz anerkannt wurde.
Beim Jahrhunderthochwasser 1954 wurde das Erdgeschoss des Schlosses Gallspach
verwüstet - große Teile der Bibliothek gingen dabei unwiederbringlich
verloren.
In den 60er Jahren rückte die nächste Zeileis-Generation ins Institut
nach: Dr. Valentin R. kam 1961 (studierte in Innsbruck, Wien, München
und den USA, Facharzt für physikalische Medizin) kam 1964, sein Bruder
Dr. Fitz Zeileis (Internist) 1969 ins Institutsteam.
Als der Seniorchef MR Dr. Fritz G. Zeileis am 27.7.1978 in Gallspach nach
einem bewegten und erfülltem Leben seine Augen für immer schloss übernahmen
seine Söhne das Institut. Leider hatte der Verblichene sein Testament
etwas ungeschickt abgefasst - es kam zwangsweise zu Disharmonien zwischen
seinen Erben. In der Folge hat sich dann der jüngere Sohn aus dem Institut
zurückgezogen.
OMR Dr. Valentin R. Zeileis hatte bereits 1976 die Institutsleitung übernommen
und ist bis dato Seniorchef des Unternehmens. Er hat 2 Söhne und 2 Töchter.
In den 90er Jahren wurden seine Söhne Dr. Martin (seit 1991 - jetzt stellvertretender
ärztlicher Leiter, Facharzt für physikalische Medizin) und Georg Zeileis,
geb. 22.10.1962 (Geschäftsführer) in die Institutsleitung integriert.
1992 wurde in 930m Tiefe die Valentinsquelle erbohrt - Mineralwasser (Natriumhydrogen-carbonat
und Chloride) mit 52° C. Diese Thermalquelle speist das Therapiebecken
und erweitert so das Angebot des Instituts (Unterwassertherapie). Auch
die Gattinnen Heidi (von OMR) und Doris (Dr. Martin) sind als Physiotherapeutinnen
im Institut tätig.
1997 wurde das Institut generalrenoviert und so neu gestaltet bietet es
sich heute 2005 dar.
Z e i l e i s und die Musik (Teil des obigen Interview)
Schon Valentin Zeileis war ein musischer Mensch, noch mehr aber seine
Nachkommen - scheinbar wurden doch einige diesbezüglichen Gene seinem
Sohn durch die Mutter (die ja Musikerin und Pianistin war) in die Wiege
gelegt.
MR Fritz G. Zeileis war Ensemblemitglied des berühmten Wiener Ärzteorchesters
und Komponist. Sein jüngerer Sohn Dr. Friedrich G. Zeileis studierte neben
Mittelschule und Medizin am Konservatorium Linz Klavier und Kompositionslehre
und zählt zu den arrivierten Komponisten der Neuen Musik in Österreich
(z.B. Bearbeitung und Ergänzung der Freimaurerkantate von W.A. Mozart,
Bearbeitungen von Werken von Liszt und Salieri etc.)
Die Familie verband eine tiefe Freundschaft mit dem berühmten Dirigenten
Wilhelm Furtwängler, dessen Sohn Dr.Ing. Wilhelm F. in der Folge ein wesentlicher
Mitarbeiter des Instituts war und eine beachtenswerte Monographie "Die
Behandlungen im Institut Zeileis - physikalische Grundlagen" 1989 herausgab.
Weiters waren viele Familienmitglieder Hobbymusiker und Mitglieder der
"Freunde der Salzburger Festspiele" - Sammlung Zeileis?
Bücher:
Friedrich A. Karwald - Mit 600.000 Volt gegen den Tod 1930
Dr.jur.
Alfred Holter - 30 Jahre Gallspach 1956
Dr.
Ing. Wilhelm Furtwängler - Die Behandlungen im Institut Zeileis 1986
Dr.
Helene Barthel & Alexia v. Manner - Zeileis -
     Vom
Wirken zweier Männer in Gallspach Styria 1955
Anton
Stieger - Zeileis, Steffl Verlag Wien (um 1952).
Als
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